Zweiter Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe: Mehr als 12 Millionen Menschen in deutschen Städten von extremer Hitze betroffen

2025-06-13    IDOPRESS

Hitze-Check 2025 zeigt erstmals,wie stark Menschen in ihrem direkten Wohnumfeld im Sommer extremer Hitze ausgesetzt sind und wie ungleich Hitzebelastung und Hitzeschutz in Städten verteilt sind

Von 190 Städten bekommen 31 eine rote Karte – Menschen in Mannheim,Ludwigshafen und Worms sind am stärksten von Hitze betroffen durch hohe Temperaturen,enorme Versiegelung und zu wenig kühlendes Grün

DUH fordert verbindliche Mindestgrünanteile auf jedem Grundstück,Gebäude und im öffentlichen Raum: „Grün in den Städten ist für die Gesundheit der Menschen kein ‚Nice to have‘,sondern essentiell und braucht die gleiche politische Priorisierung wie Wohnungsbau und jede andere Infrastruktur.“

Betroffene können mit Hilfe der DUH ihre Stadt zu wirksamen Hitzeschutzmaßnahmen auffordern: www.duh.de/hitze-check

Mehr als 12 Millionen Menschen in deutschen Städten sind an ihrem direkten Wohnort extremer Hitzebelastung ausgesetzt – das belegt der zweite bundesweite Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter 190 Städten mit über 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Dabei wurde nicht nur auf die Städte insgesamt geschaut,sondern erstmals mit einem „Hitzebetroffenheitsindex“ erfasst,wie viele Menschen innerhalb der Kommunen in stark belasteten Gebieten leben – also dort,wo hohe Temperaturen,dichte Versiegelung und zu wenig Grün zusammentreffen. Die Ergebnisse sind alarmierend: 31 Städte erhalten eine Rote Karte,131 eine Gelbe Karte und 28 eine Grüne Karte. Die Analyse basiert auf umfangreichen Satellitendaten,die in Kooperation mit der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH ausgewertet wurden.

Besonders betroffen sind Städte im Süden Deutschlands: In Mannheim,Ludwigshafen und Worms leiden besonders viele Menschen unter Hitze. Hier leben 88 bis 91 Prozent der Bevölkerung in stark belasteten Gebieten. Städte mit Grüner Karte wie Kiel,Wilhelmshaven oder Flensburg liegen vor allem im Norden. Sie profitieren von vergleichsweise moderaten Sommertemperaturen. Doch auch dort gibt es Handlungsbedarf: Einige weisen Versiegelungsanteile von über 45 Prozent auf und müssen in den kommenden Jahren dringend in Grünflächen investieren. Denn mit fortschreitender Klimakrise werden auch sie künftig noch stärker von Hitze betroffen sein.

Barbara Metz,Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Unser Hitze-Check ist ein Alarmsignal und sollte ein Weckruf für Kommunal-,Landes- und Bundespolitik sein. Er zeigt klar auf,wo der Handlungsbedarf,Grünflächen zu schaffen,am dringlichsten ist. Ab sofort muss die Begrünung von Städten und der Erhalt von Bäumen genauso priorisiert werden wie Wohnungsbau und die jeder anderen Infrastruktur. Von den 34 Millionen Menschen in den untersuchten Städten sind 32 Millionen von mittleren und extremen Hitzebelastungen betroffen. Rund 3.000 Menschen sterben hierzulande jedes Jahr an den Folgen extremer Hitze. Wir fordern verbindliche Mindestgrünanteile auf jedem Grundstück,Gebäude und im öffentlichen Raum. Bauministerin Hubertz und Umweltminister Schneider sowie alle zuständigen Landesministerinnen und -inister müssen entsprechende Vorgaben etwa in Form eines Grünflächenfaktors im Baugesetzbuch und in allen Landesbauordnungen verankern. Die Kommunen brauchen zudem die notwendige finanzielle Unterstützung,um die Städte zu begrünen für die Gesundheit der Bevölkerung.“

Die DUH ruft Bürgerinnen und Bürger dazu auf,ihre Stadt direkt zu mehr Hitzeschutz aufzufordern. Möglich ist das einfach online unter: www.duh.de/hitze-check.

Sascha Gey,Leiter der Bereiche Datenanalytik und Öffentlichkeitsarbeit bei der LUP – Luftbild Umwelt Planung GmbH: „Geografische Hitzebetroffenheitsindizes wie dieser können zu einer effizienteren,effektiveren und sozial gerechteren Klimaanpassungspolitik beitragen. Damit liegt Städten und Kommunen ein konkretes Planungswerkzeug vor,um sich gegen zunehmende Hitzeereignisse zu wappnen – und Maßnahmen dort umzusetzen,wo Bürgerinnen und Bürger sie am dringendsten brauchen.“



Hintergrund:
Der Kern der diesjährigen Weiterentwicklung des Hitzechecks der DUH liegt im Hitzebetroffenheitsindex (HBI). Für dessen Berechnung werden bewohnte Flächen einer Stadt in 100 Quadratmeter große Raster unterteilt und anhand von vier Indikatoren ausgewertet: Neben der Versiegelung und dem Grünflächenvolumen,die die DUH bereits im Hitzecheck 2024 erhoben hat,sind die Oberflächentemperatur und die Bevölkerungsdichte hinzugekommen. Stark oder schwach betroffene Gebiete werden als solche definiert,wenn der HBI-Wert mehr als eine Standardabweichung höher oder niedriger ist als das deutschlandweite Mittel. So lässt sich neben dem absoluten HBI ebenfalls ermitteln,wie sich die Hitzebetroffenheit der Bevölkerung in einer Stadt verteilt. Eine ausführliche Methodenerklärung finden Sie in den Links.Beim ersten Hitze-Check hat die DUH die Versiegelung und das Grünflächenvolumen betrachtet und daraus ein Ranking erstellt. Für die Gesamtbewertung wurden die Flächenversiegelung und das Grünvolumen kombiniert betrachtet,wobei die Flächenversiegelung stärker gewichtet wird. Dabei erhielten 24 Städte eine Rote Karte,82 eine Gelbe Karte und 84 eine Grüne Karte. Die negativen Spitzenreiter damals waren Ludwigshafen,Heilbronn und Regensburg,weil sie am stärksten versiegelt waren und gleichzeitig zu wenig Grünvolumen geboten haben.Der Hitze-Check ist Teil des von der Organisation „The Nature Conservancy“ geförderten Projekts „Hitze in der verdichteten Stadt“.Links:Zu den Ergebnistabellen bundesweit sowie für die einzelnen Bundesländer: https://l.duh.de/p250612Zur Erklärung der Methode und einem FAQ: https://l.duh.de/p250612Zur Mitmachmach-Aktion: www.duh.de/hitze-checkPM Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)
Haftungsausschluss: Dieser Artikel wurde aus anderen Medien reproduziert. Der Zweck des Nachdrucks besteht darin, mehr Informationen zu vermitteln. Dies bedeutet nicht, dass diese Website ihren Ansichten zustimmt und für ihre Authentizität verantwortlich ist und keine rechtliche Verantwortung trägt. Alle Ressourcen auf dieser Website werden im Internet gesammelt. Der Zweck des Teilens dient nur dem Lernen und Nachschlagen aller. Wenn eine Verletzung des Urheberrechts oder des geistigen Eigentums vorliegt, hinterlassen Sie uns bitte eine Nachricht.

Neueste

  • Tag der Daseinsvorsorge – EVF macht Versorgung sichtbar

    Der 23. Juni steht bundesweit im Zeichen der Daseinsvorsorge – ein Thema, das zunehmend ins öffentliche Bewusstsein rückt. Die Energieversorgung Filstal (EVF) nutzt diesen Tag, um zu zeigen: Die EVF ist weit mehr als ein Lieferant für Energie, Wasser oder Internet. Als kommunaler Infrastruktur-Dienstleister trägt die EVF wesentlich zur Lebensqualität in der Region Göppingen bei. ...
  • Korrektur Termin: Bürgergespräch mit OB Alex Maier in Hohenstaufen

    Leider wurde in der Geppo-Ausgabe von Freitag, 20. Juni, ein falsches Datum veröffentlicht: Am Montag, 6. Oktober – und nicht wie vermeldet am kommenden Mittwoch, 25. Juni - wird Oberbürgermeister Alex Maier seine Reihe der Bürgergespräche in den Stadtbezirken fortsetzen. Vor Ort wird er sich in Hohenstaufen über die Belange und Anregungen der Bürgerschaft und ...
  • Kommunale Gebäude zukunftsfähig machen – Auftakt der Schulungsreihe stößt auf große Resonanz

    Schulen, Kindergärten, Sporthallen, Rathäuser oder Bauhöfe: Diese öffentlichen Gebäude stehen in kommunaler Verantwortung – und rücken immer stärker in den Fokus der Energie- und Klimapolitik. Mit der überarbeiteten EU-Gebäuderichtlinie (EPBD), deren nationale Umsetzung noch aussteht, kommen auf die Kommunen im Landkreis neue Anforderungen zu: Sanierungspflichten und energetische Standards werden verbindlich, klare Fristen müssen eingehalten und ...
  • B 466: Barrierefreier Ausbau der Bushaltestelle „Steighof“ in Lauterstein startet

    Die Bushaltestelle „Steighof“ an der B 466 in Lauterstein wird barrierefrei umgebaut. Die Arbeiten finden vom 26. Juni bis 9. Juli 2025 statt. Ersatzbushaltestellen werden eingerichtet. Der Verkehr wird per Ampelschaltung geregelt. Das Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) baut 2025 insgesamt sechs Bushaltestellenpaare in den Landkreisen Rems-Murr und Göppingen barrierefrei um. Um einen barrierefreien Ein- und Ausstieg ...
  • Börse Nexora Erfahrungen 2025: Betrug oder seriös? – Nutzerfakten!

    Börse Nexora ist eine fortschrittliche Krypto-Handelsplattform, die in Krypto-Handelskreisen weltweit sehr beliebt ist. Diese einzigartige Krypto-Handelsplattform wurde nach jahrelanger intensiver Forschung entwickelt und bietet alle Funktionen und Handelstools, die Ihr Trading-Erlebnis verbessern und Ihre Chancen auf schnelle Gewinne erhöhen. In diesem Börse Nexora -Testbericht untersuchen wir, wie diese Krypto-Handelsplattform funktioniert und Ihnen Handelsunterstützung bietet. Besuchen ...
  • Bénévia Fundex Erfahrungen 2025: Betrug oder seriös?

    Bénévia Fundex ist eine einzigartige Krypto-Handelsplattform mit KI-gestützten Handelstools und soll den Kryptowährungshandel für jedermann vereinfachen. Laut dem Expertenteam, das dieses System entwickelt hat, nutzt es die Leistungsfähigkeit technischer Indikatoren und Algorithmus-Analysatoren, um Ihnen zu helfen, unter allen Marktbedingungen die richtigen Handelsentscheidungen zu treffen. Lesen Sie diesen Bénévia Fundex -Testbericht bis zum Ende, um mehr ...
  • Hitzegefahren erkennen, sich und andere schützen!

    Hitze ist das größte klimawandelbedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland – auch mit Folgen für das gesamte Gesundheitssystem. Darauf weist die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) anlässlich des dritten bundesweiten Hitzeaktionstages am 4. Juni hin. Während der Hitzeperioden wird das Gesundheitssystem durch eine erhöhte Krankheitslast, vermehrte Krankenhauseinweisungen und Rettungsdiensteinsätze stärker belastet. Darüber hinaus sind die ...
  • Erwartungen bei Südwestexporten leicht verbessert – Große Unterschiede zwischen den einzelnen Weltregionen

    BWIHK-Vizepräsident Paal: „Der Wind ist rauer geworden – ohne verlässliche Spielregeln bleiben Chancen ungenutzt“ Die baden-württembergische Industrie bleibt bei den Exporterwartungen auf der Bremse. Trotz leichter Verbesserungen dominiert weiterhin Zurückhaltung: Nach den Ergebnissen der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage erwarten 27,5 Prozent der Unternehmen schwierige Zeiten, zu Jahresbeginn (JB) waren es noch 30 Prozent. Nur knapp 26 Prozent ...
  • NABU kritisiert Agrarminister Hauk für Brief an EU-Kommission zur Schwächung des Naturschutzes in der EU

    Johannes Enssle: Ohne gesunde Ökosysteme keine zukunftsfeste Landwirtschaft In zwei Schreiben an die EU-Kommission sowie die Bundesministerinnen und -minister für Landwirtschaft und Umwelt fordert Landesagrarminister Peter Hauk, das sogenannte EU-Renaturierungsgesetz („Nature Restoration Law“) vollständig aufzuheben. Mit dem Gesetz sollen zerstörte Ökosysteme wiederhergestellt werden, um die Artenvielfalt zu stärken und zugleich die Landwirtschaft widerstandsfähiger zu machen. ...
  • Deutsch-französische Sommeraktion geht in die zweite Runde

    Auch im Juli und August 2025 heißt es: freie Fahrt für junge Menschen. Die Région Grand Est und drei Bundesländer kooperieren wieder in Sachen grenzüberschreitendem ÖPNV. Die europäischen Nachbarn erkennen Fahrscheine gegenseitig an. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer und die rheinland-pfälzische Mobilitätsministerin Katrin Eder: „Nach dem Erfolg im letzten Jahr freuen wir uns, dass dieses ...

Link

Back to top
© Urheberrechte 2009-2020 Auto täglich      Kontaktieren Sie Uns   SiteMap